DNF beim IRONMAN Frankfurt 2025 – Ein Rennen, das mich gelehrt hat, was wirklich zählt

Der erste Ironman – mit allem, was dazugehört

Neun Monate lang habe ich auf diesen Tag hingearbeitet. Es war mein erster Ironman – ein Projekt, das ich mit viel Disziplin, Struktur und Freude verfolgt habe. Das Training verlief rund. Die Belastungen wurden Schritt für Schritt gesteigert, die Formkurve zeigte nach oben. Auch die langen Tage in der Hitze – bewusst eingeplant und durchgezogen – gaben mir Vertrauen. Ich wusste: Ich kann mit hohen Temperaturen umgehen.

Mit dieser Gewissheit stand ich in Frankfurt an der Startlinie. Physisch bereit. Mental klar. Und getragen von einem durchdachten Plan, auf den ich mich verlassen wollte.

Ein Tag, der anders lief als geplant

Der IRONMAN Frankfurt 2025 war ein Rennen unter Extrembedingungen: 33 Grad, keine Wolke am Himmel, kaum Schatten auf der Strecke. Ich war vorbereitet – körperlich fit, mental fokussiert und mit einem klaren Plan im Kopf. Alles sprach dafür, dass ich das Rennen erfolgreich beenden würde.

Der Einstieg verlief reibungslos. Das Schwimmen lief kontrolliert, auf dem Rad fühlte ich mich stark – auch ohne Wahoo, den ich am Morgen vergessen hatte. Ich verließ mich auf mein Gefühl, das mich selten täuscht. Beim Laufen kam ich gut in den Rhythmus, die Beine waren frisch, der Kopf war bereit.

Der Moment, in dem alles kippte

Doch nach etwa zwölf Kilometern auf der Laufstrecke begann mein Körper, mir andere Signale zu senden. Obwohl ich regelmäßig trank, blieb der Durst. Die Flüssigkeit sammelte sich im Magen, ohne das Gefühl echter Rehydrierung zu bringen. Mein Kopf wurde leer, mein Bauch schwer, der Druck auf die Nieren stieg. Ich merkte schnell: Das war kein normales Tief – das war ein Problem.

Rückblickend war die Ursache klar: Ich hatte von Anfang an zu wenig Natrium aufgenommen. Ein kleiner Fehler in der Strategie, der bei diesen Temperaturen gravierende Folgen hatte. Ich kämpfte mich noch bis Kilometer 25, versuchte verschiedene Maßnahmen – doch nichts half. Die einzig vernünftige Entscheidung war, aus dem Rennen auszusteigen. So schwer sie auch fiel – meine Gesundheit ging vor.

Was bleibt: Eine wichtige Erkenntnis

Natürlich war die Enttäuschung groß. Ich hatte monatelang auf diesen Tag hingearbeitet, viele Stunden investiert, vieles untergeordnet. Aber mit ein wenig Abstand überwiegt heute nicht die Frustration, sondern die Einsicht.

Ich weiß, dass mein Training funktioniert hat. Mein Körper war bereit. Was gefehlt hat, war kein Wille oder kein Training – es war ein zu ungenaues Hydration-Management. Und das ist eine wertvolle Lektion. Denn bei 33 Grad reicht es nicht, einfach „viel zu trinken“. Es braucht eine präzise Strategie, individuell abgestimmt, getestet und angepasst.

Der Blick nach vorn

DNF heißt „Did Not Finish“ – nicht „Did Not Try“. Ich habe alles gegeben und bis zum Schluss versucht, das Rennen zu retten. Jetzt geht es darum, die richtigen Schlüsse zu ziehen und mit einem besseren Plan ins nächste Ziel zu starten.

Ich habe viel gelernt – über meinen Körper, über meine Grenzen, über die Bedeutung scheinbar kleiner Details. Und ich bin bereit, weiterzumachen. Die nächsten Rennen kommen. Und ich werde besser vorbereitet sein.