Jana Pietsch über Hundesportarten

Gastbeitrag von Jana Pietsch über die verschiedenen Hundesportarten.

Jana Pietsch

Hundeverhaltensberaterin / Hundetrainerin im Saarland, Homburg

Homepage: Jana Pietsch Hundeverhaltensberaterin

Es gibt inzwischen viele verschiedene Hundesportarten, die ihren Ursprung oftmals in der Arbeit mit dem Hund haben. Die Sportarten sind in der Regel für Hunde jeder Rasse erlernbar, jedoch haben Hunde genau wie wir Menschen ihre Stärken und Schwächen. 

Allgemeines über Hundesportarten

Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Sportart sowohl dem Mensch als auch dem Hund Spaß macht. Denn dann hat man die besten Voraussetzungen schnelle Fortschritte zu machen und viel zu lernen. 

Wichtig ist auch, dass man die Sportart im Umfang an das Hund-Mensch-Team anpasst. Das heißt zum Beispiel, dass ein Welpe von 10 Wochen noch keine riesigen und viele Sprünge für Agilitiy üben sollte, da die Knochen noch aushärten müssen und die Spätfolgen sehr unschön und auch teuer werden können. Auch der zeitliche umfang sollte noch etwas geringer sein und vor allem mit mehr Pausen geplant werden, da die Konzentration bei Welpen noch recht schnell nachlässt und es dann sehr schnell im Frust endet.

Bei älteren Hunden ist es das Gleiche. Die haben nicht mehr die Energie eines Jungspundes und brauchen auch öfter Pausen. Auch körperlich sollte die Sportart nicht zu anspruchsvoll sein. Für ältere Hunde eignen sich eher Sportarten die gymnastizierend wirken und kognitiv auslasten.

Hundesportarten Übersicht

Agility: 

Körperliche und kognitive Arbeit, viele Sprünge, eher weniger für sehr junge oder sehr alte Hunde geeignet. Besonders oft sind Hüte- und Treibhunde zu sehen.

Degility:

Ist eine Mischung aus Agility und Mobility. Es besteht aus Übungen die die Koordination und en Muskelaufbau fördern.

Treibball:

Kann langsam oder schnell gespielt werden, je nach dem für ist es für alle Altersklassen geeignet. Besonders oft sind Hüte- und Traibhunde zu sehen.

Dogdance:

Es wird eine Choreographie aus verschiedenen Tricks und Grundgehorsam auf eine bestimmte Musik abgestimmt. Für alle Hunde die gerne neues lernen gut geeignet und kann auch an die Körperlichen Voraussetzungen sehr gut angepasst werden.

Obedience:

Beim Obedience werden Übungen aus der Unterordnung, Apport, Geruchsidentifizierung, Ablage und dem Sozialverhalten abverlangt.

Crossdogging:

Dafür muss man eine eingetragene Hundeschule finden. Es werden immer neue und kreative Übungen gesendet, die man üben kann und auf die es Punkte gibt. Online darf man seine Punkte eintragen lassen und dann gibt es einen deutschlandweiten Vergleich. Lässt sich sehr gut auf die individuellen Voraussetzungen von jedem Hund anpassen.

Trickdog:

Dabei lernt der Hund immer wieder neue Tricks. Erweiterung des Grundgehorsam, Tricks die im Haushalt helfen oder einfach nur Spaß machen. Die Tricks lassen sich sehr gut auf alle Hundevorlieben und Möglichkeiten anpassen.

Flyball:

Ist ein Mannschaftssport. Eine Mannschaft besteht aus 4 Hund-Mensch-Teams, die 4 Hindernisse überwinden, eine Wurfmaschine aktivieren und der Hund auf dem Rückweg den Ball seinem Menschen apportiert.

Frisbee:

Der Hund zeigt beim Zurückbringen der geworfenen Disc Tricks. Dann gibt es noch unterschiedliche Wurfdistanzen.

Turnierhundesport:

Besteht aus dem Zurücklegen einer gewissen Distanz, springen und Übungen aus de Unterordnung. Der Mensch legt die Distanz gemeinsam mit dem Hund zurück. 

Mentrailing:

Das ist die Suche nach Menschen. Man kann es als Hobby oder auch in einer Suchhundestaffel ausüben. Voraussetzung ist, dass der Hund gerne mit der Nase sucht. Ist vor allem Kognitive Auslastung, wobei die körperliche Auslastung nicht ausbleibt.

Ausdauerprüfung:

Der Hund läuft eine relativ lange Strecke neben dem Fahrrad her und muss dann noch Übungen zur Unterordnung machen. Es wird dabei die Ausdauer und Belastbarkeit des Hundes überprüft. Diese Sportart ist für junge Erwachsene Hunde gut geeignet.

Bikejöring:

Das ist sozusagen der Schlittenhundesport nur mit dem Fahrrad statt einem Schlitten. Wichtig ist hierbei die richtige und gut sitzende Ausrüstung. Diese Sportart ist auch eher für junge Erwachsene Hunde geeignet und setzt eine gute Gesundheit voraus.

Canicross:

Ist eine zu absolvierende vorgegebene Strecke, die querfeldein verläuft. Der Hund ist durch eine Leine mit dem Mensch verbunden. Dafür ist auch eine gute Gesundheit voraus zusetzen.

Caniwandern:

Das ist Canicross für gemütliche Teams. Die Strecke geht auch querfeldein, wird jedoch im gewandert.

Coursing:

Dabei jagen vor allem Windhunde einem „Hasen“ auf der Rennbahn hinterher.

Hunde-Biathlon:

Dabei muss eine gewisse Strecke schwimmend oder mit dem Fahrrad und laufend absolviert werden, wobei es Unterwegs auch noch Hindernisse gibt.

Dummy-Training:

Das war früher Teil der Jagdhundeausbildung. Heute gehört es immer noch dazu, wird aber auch als Hundesport angeboten. Dabei muss der Hund einen Dummy apportieren.

Fährtentraining:

Der Hund muss mit der Nase suchend eine Fährte verfolgen und Objekte anzeigen. Das geht auf Zeit und wird je nach Klasse eine längere oder kürzere Strecke sein.

Gebrauchshundesport:

Hierbei müssen drei Disziplinen absolviert werden. Der Schutzdienst, die Unterordnung und die Fährte.

Hoopers:

Dabei muss der Hund einen Parcours durchlaufen während der Mensch auf seinem bestimmten Platz bleibt und dem Hund signalisiert, wo er als nächstes hin muss. Diese Sportart lässt sich gut auf den Hund abstimmen.

Leistungshüten:

Dabei werden die rassetypischen Fähigkeiten von Hüte- und Treibhunden überprüft.

Longieren:

Der Hund läuft außen an einem Kreis entlang und nimmt auf Signal des im Kreis stehenden Menschen die entsprechenden Hindernisse. Das ganze kann auch auf zwei Kreise erweitert werden.

Mobility:

Das ist sozusagen Agility nur mit Übungen aus der Physiotherapie. 

Rallye Obedience:

Es gibt einzelne Stationen mit Schildern auf denen die Übungen stehen, die an dieser Station absolviert werden. Auf dem Weg dorthin geht der Hund Beifuß. Es dürfen Hör- und Sichtzeichen gegeben werden und der Hund darf jederzeit belohnt werden.

Schlittenhundesport:

Es werden mindestens zwei Hunde vor einen Schlitten gespannt. Können aber auch mehr Hunde sein. Es gibt verschiedene Distanzen, je nach Leistungsklasse.

Stöbern:

Der Hund sucht und verweist dabei auf verschiedene Objekte.

Zielobjektsuche:

Hierbei suchen die Hunde vorher konditionierte Objekte.


Falls ich eine Hundesportart vergessen haben sollte, kannst du mir gerne auf meiner Internetseite schreiben 🙂